die heringe
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Animation: Christa Moesker
Musik: Arnold Veeman
Ton : Matthijs van der Veer
Die geschichte
Die Fischer von Ameland haben es nicht leicht: Die Fangmengen sind schon lange mäßig. Aber der Fischer IJe Hekkens gibt nicht auf. Eines Tages wird er belohnt: Ein großer Heringsschwarm geht ihm ins Netz.
IJe gibt den anderen Fischern Bescheid und goldene Zeiten brechen an: Jeden Tag kehren die Boote voll beladen nach Hause zurück. Die Insulaner werden immer reicher.
Aber all der Wohlstand macht sie faul und hochmütig. Die jungen Leute auf der Insel langweilen sich. Eines Tages schlagen sie mit Stöcken auf die Heringe ein, die nah an der Küste schwimmen. Voller Panik schwimmen die Fische davon.
Am nächsten Tag werfen die Fischer ihre Netze vergeblich aus. Und auch an den folgenden Tagen gibt es weit und breit keine Heringe. Langsam aber sicher verarmt die Insel wieder. Manchmal fangen die Fischer ein paar Heringe. Auf den Rücken kann man die Spuren der Stockschläge sehen ...
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Die Macherin am Wort
christa Moesker
Die Volkserzählung „Heringe“ ist auf den ersten Blick etwas merkwürdig. Warum schlagen übermütige Jugendliche Fische mit Stöcken? Aber wenn man darüber nachdenkt, ist die Geschichte aktueller denn je. Alles dreht sich um Profit, natürliche Ressourcen werden dafür geopfert. Und wenn es den Menschen zu gut geht, langweilen sie sich so sehr, dass sie sinnlose Sachen machen.
Was die Heringe betrifft: Ich habe gelesen, dass Heringe nie mehr zurückkommen, wenn ihre Laichgründe abgefischt werden. So schneiden sich die Menschen letzten Endes ins eigene Fleisch. Das erleben wir heute überall.
Ich habe versucht, die Animation mit reduzierten Mitteln darzustellen, um die Geschichte möglichst klar zu umreißen. Ansonsten bin ich meiner Intuition gefolgt: Erst kamen die Fischschwärme und der Rest ergab sich von selbst. Mir gefällt es, wenn der Ausgang zunächst ungewiss ist. Der Prozess lenkt sich selbst. Arnold Veemans Musik entstand in ähnlicher Weise. Und die Soundeffekte von Matthijs van der Veer sorgen dafür, dass man sich tatsächlich wie am Meer fühlt.
Schön, wie alles zusammenkommt, ohne nachdrückliche Regie. Es ist toll, auf diese Weise arbeiten zu können.