Impossible dates
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Szenario, Regie & Ton: Christiaan Coenraads
Illustration: Marijke Klompmaker
Animation: Het Woeste Woud
Duitse en Engelse versie:
Stemmen: Jeroen de Jong
Opname: Hans Kaldeway
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Wunderliche Wesen und beängstigende Begebenheiten: Entlang der gesamten Wattküste erzählte man sich zahllose Schauergeschichten – von der niederländischen Insel Texel über Deutschland bis ins dänische Skallingen. Sich gemeinsam zu gruseln, war nicht nur spannend, es erfüllte oft auch einen anderen Zweck. Damit wollte man vor Gefahren warnen. In Friesland z. B. sollten die Kinder nicht zu nah an tiefes Wasser gehen, sonst würde sie der Bullhund holen.
Mit solchen Geschichten versuchten die Menschen auch, sich rätselhafte Naturphänomene zu erklären, wie Sternschnuppen, Nebelschwaden oder eine Sonnenfinsternis. Und man solle ja „ein guter Mensch“ sein, mahnten die Geschichten. Man denke an den gemeinen Bauern am Dollart. Nach seinem Tod geisterte er zur Strafe als Schimmelreiter durch die Gegend und fand keinen Frieden... Das will man selbst nicht erleben!
Merkwürdigerweise erzählten sich die Leute überall sehr ähnliche Geschichten, mit ähnlichen Wesen: Überall an der Küste will man Zwerge, Meerjungfrauen und Wassermänner gesehen haben. Ob es sie wohl wirklich je gegeben hat?
Auch heute noch gibt es Monster, und die sind ganz bestimmt echt! Keine seltsamen Urwesen, sondern von uns Menschen im Laufe der Zeit erschaffen: dadurch wie wir leben und wie wir mit der Natur umgehen. Hier kann den realen Monstern und den Fantasiemonstern einen Besuch abstatten.
ALtE monster
KLEINE MÄNNEKEN
Sie leben nachts. Klein wie ein einjähriges Kind, aber urstark. Auf Ameland nennt man sie Woutermannetjes. Auf Texel Sommeltjes. Sie werden zu Stein, sobald sie das Sonnenlicht sehen. Auf der deutschen Insel Sylt werden sie einfach Zwerge genannt, und in Groningen? Maanje Klop!
Wie sie auch heißen mögen, immer waren es freundliche Wesen, die den Menschen halfen. Sie trugen oft einen spitzen Hut und hatten ein gutmütiges Gesicht. Aber, sie konnten ziemlich wütend werden. Wenn Menschen etwas Schlechtes taten, nahmen sie Rache.
An der Nordseeküste hatten Seeleute kleine Wesen, die sie Klabautermann nannten, gern an Bord. Trotz des Holzbeins, mit dem sie die Leute erschreckten, waren sie sehr praktisch veranlagt: Sobald es dunkel wurde, hörte man den Klabautermann werkeln und kleine Arbeiten erledigen. Er sorgte auch dafür, dass das Schiff nicht auf Grund lief oder Feuer fing. Man musste ihm allerdings leckeres Essen vorsetzen. Und wehe, man machte etwas falsch! Wenn sich ein Matrose als Dieb entpuppte oder der Kapitän nichts taugte, blieb es nachts ganz still. Kein Werkeln, kein Gehämmer. Dann war der Klabautermann verschwunden, und mit ihm alle Schiffskatzen, denn das waren seine Kumpel. Alle waren geschockt. Würde das Schiff unversehrt von seiner Reise zurückkehren? Bestimmt nicht, schon rollten hohe Wellen an!
Auf dem Foto 'Sommeltjes' auf Texel, von Irene Maas
Meerjungfrauen und Wassermänner
Vor langer, langer Zeit gab es Meerfrauen und Meermänner. Die Meerjungfrauen wurden von den Groningern Zeewiefkes genannt, in Friesland hießen sie Wetterwief, auf Dänisch Havfrue und auf Plattdeutsch Seejumfer.
Überall hatten Meerjungfrauen denselben Ruf: schön, aber gefährlich! Auf der ehemaligen Insel Urk war es ein schlechtes Omen, wenn man sie liebreizend singen hörte. Das hieß: Sturm oder Schiffbruch im Anmarsch!
Auf den Sandbänken des Dollarts saßen oft viele Meerjungfrauen. Als einmal ein Fischer zum Heringsfang ausfuhr, sah er ihr glitzerndes, gewelltes Haar und ihre schönen nackten Brüste. Schnell und geschmeidig sprang er von Bord und lief auf sie zu. Man hatte ihm geraten, „dummer Mann“ zu rufen, dann würden die Meerjungfrauen zu ihm kommen. Und so machte er es. Rasend schnell kam auf einmal die Flut. Bloß weg! Gerade noch rechtzeitig schaffte er es an Bord. Da wurde ihm klar, er hatte die ganze Zeit seinen eigenen Namen gerufen ...
Der Fischer auf dem Dollart hatte großes Glück, wenn er auch dumm war! Meist vergaßen die Seeleute das Steuern, sobald sie eine Meerjungfrau entdeckten, und erlitten Schiffbruch. Dann war die ganze Besatzung verloren.
Wassermänner hatten etwas Unheimliches: Sie trugen zerzauste Bärte aus Seetang, schauten wild aus den Augen, und auf dem Rücken wuchsen ihnen Wasserlinsen. Manchmal fingen die Küstenbewohner einen Wassermann oder eine Meerjungfrau. Einen davon tauften sie „Seeritter“ und zogen mit ihm durch ganz Friesland, damit die Leute ihn begaffen konnten. Ohne Wasser jedoch überleben Meereswesen nicht. Der Seeritter trank nicht und aß nicht. Nach drei Wochen auf dem Trockenen starb er in der Nähe von Dokkum.
Neue monster
Das Schlickmonster
Das Schlickmonster macht Fischen, Schalentieren und Muscheln das Leben schwer. Das Wattenmeer ist manchmal so trübe wie Kakao, man kann kaum hindurchsehen! Der Grund: Es fahren dort große schiffe und die brauchen tiefe Fahrrinnen. Also werden die Rinnen immer tiefer ausgebaggert. Dadurch fließt das Wasser schneller und die feinen Schlickpartikel sinken nicht mehr zu Boden. Ergebnis: trübe wie Kakao.
Auch die Natur im Ems-Dollart-Gebiet hat damit Probleme. Denn wo viel Schlick im Wasser ist, kommen die Sonnenstrahlen nicht durch und es gibt kaum Sauerstoff. Deshalb haben Fische, Pflanzen und alle anderen Meeresbewohner es schwer. Auch weil es dort weniger Schalentiere gibt, wie Miesmuscheln und Austern. Sie leben gern in Gruppen und bauen eigene Lebensräume, in denen sich andere Lebewesen gern ansiedeln.
Es wäre gut, der Natur mehr Ruhe zu gönnen. Aber dann verdient man weniger Geld. Zum Glück lässt sich der Schlick gut nutzen: Man kann damit Ackerböden fruchtbarer machen und Deiche erhöhen und verstärken. Das passiert z. B. in der Nähe von Delfzijl.
das lichtmonster
Licht ist etwas Tolles, oder? Wenn es dunkel wird, gehen überall die Lichter an – noch eins und noch eins. So viele, dass es die Tiere völlig verwirrt! Die Natur und die Erde haben einen festen Rhythmus von Tag und Nacht, so gibt es den Mondzyklus und den Wechsel der Jahreszeiten. Mit künstlichem Licht bringen wir diesen natürlichen Rhythmus durcheinander, auch den der Meerestiere. Aale zum Beispiel: Sie legen große Entfernungen zurück. Aber wenn irgendwo zu viel Licht ist, schwimmen sie nicht weiter.
Eine Menge Tiere kommunizieren über Farbsignale miteinander. Und Licht spielt auch eine Rolle bei der Fortpflanzung. Künstliches Licht zerstört das Gleichgewicht. Viele Tiere nutzen das Mondlicht als Kompass und bestimmen dadurch ihren Kurs. Vögel, die über die Nordsee und das Wattenmeer fliegen, verirren sich durch das künstliche Licht von Schiffen und Bohrinseln oder stürzen ab. Nicht nur die Niederlande sind nachts hell erleuchtet!
Vögeln hilft es schon, wenn der Lichtschein ein wenig grüner statt rötlich ist. Und was wäre, wenn die Lichter nicht Richtung Himmel, sondern nur auf den Boden scheinen würden? Da brauchen wir es schließlich. Bei einer Kaserne an der Küste hat man das ausprobiert und es funktioniert gut.
Das Lichtmonster muss nicht ganz verschwinden, aber etwas weniger Licht und ein paar Anpassungen brauchen wir schon. Das wäre auch für uns Menschen nicht schlecht. Abends im Lauwersmeergebiet ist es zappenduster. Aber wie schön funkeln dort die Sterne!
das lärmmonster
Stell dir vor, du bist eine kleine Muschel und den ganzen Tag fahren riesige Schiffe mit einem tiefen Brummton über dich hinweg. Schall ist weithin hörbar, auch unter Wasser. In der Nordsee fahren die meisten Frachtschiffe der Welt. Und dann noch alle Offshore-Windparks und Bohrinseln! Logisch, dass der ganze Lärm die Meerestiere stresst. Fische fressen weniger, bleiben kleiner und bekommen weniger Nachwuchs. Sie können schlechter miteinander kommunizieren, auch wenn sie versuchen, den Lärm unter Wasser zu übertönen. Schalentiere wie Muscheln und Austern schließen ihre Klappen, wenn ihnen zu laut wird. Aber dann nehmen sie weniger Sauerstoff auf und sterben. Nicht so toll.
Zum Glück wird erforscht, was man besser machen könnte. Es würde helfen, wenn die Schiffe langsamer fahren würden. Die Form eines Schiffes spielt auch eine Rolle. Wenn es im Wasser weniger Angriffsfläche bietet, fährt es etwas leiser. Jeder kleine Beitrag hilft!